Corona-Lockdown läßt Stromverbrauch sinken

 

Hunderttausende Dienstleister haben praktisch ein Betätigungsverbot, ganze Industriestandorte sind geschlossen, Millionen Arbeitnehmer arbeiten aus dem Homeoffice – dass dies nicht ohne Folgen für die Energiewirtschaft bleiben kann, ist offensichtlich.

Doch was heißt dies konkret? Ein Vergleich des täglichen Stromverbrauchs in Deutschland zwischen Donnerstag, dem 27. Februar und Donnerstag, dem 26. März (einen Monat später) zeigt: Es ist bereits eine deutliche Delle im Stromverbrauch in einer Größenordnung von 10% zu erkennen. Zu beachten ist, dass die industrielle Eigenerzeugung nur insoweit in diesen Zahlen enthalten ist, als die Anlagen ins öffentliche Netz einspeisen. Der Wegfall des in industriellen Eigenerzeugungsanlagen erzeugten Bedarfs an den Standorten selbst ist hier also gar nicht zu erkennen.

Was käme auf Deutschland zu, wenn noch gravierendere Beschränkungen der wirtschaftlichen Betätigung verfügt werden müssten? Einen Eindruck davon können die Verbrauchsdaten von Ländern vermitteln, die von der Krise (bereits) härter getroffen wurden als Deutschland, wie Italien und Frankreich.

Hier lässt sich feststellen:

  • In Frankreich ist zwischen dem 27. Februar und dem 26. März ein Absturz um 23% zu verzeichnen.
  • Für Italien sind die Auswirkungen sogar noch massiver. Hier hat sich innerhalb eines Monats der Verbrauch sogar um 28% verringert – trotz deutlich gesunkener Temperaturen

Diese alarmierenden Entwicklungen sind beispiellos. Insofern sind alle Überlegungen der Bundesregierung zu begrüßen, die darauf abzielen, ab Ostern die notwendigen medizinischen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise mit deutlich weniger Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens in Einklang zu bringen. Sonst wären auch in der deutschen Energiewirtschaft noch massivere Einschnitte zu befürchten.


Quelle: Newsletter „LBD explorer daily“, LBD-Beratungsgesellschaft mbH Berlin