UBA: Deutschland verfehlt Emissionsziele

UBA: Deutschland verfehlt Emissionsziele

2016 wurden in Deutschland insgesamt 909,4 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Das sind 2,6 Mio. Tonnen mehr als 2015 und die zweite Steigerung in Folge. Dies zeigen Berechnungen, die das Umweltbundesamt (UBA) jetzt an die EU berichtet hat. Insbesondere seien die Emissionen des Verkehrs erneut angestiegen und liegen mit 166,8 Mio. Tonnen wieder oberhalb der Emissionen des Jahres 1990, teilte die Behörde gestern mit. Den größten Anteil mit 96% daran hat der Straßenverkehr. Grund dafür sei, dass immer mehr Güter auf der Straße transportiert werden. "Wir brauchen ein Umsteuern im Verkehr", erklärte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.

Die größten CO2-Minderungen gab es mit 4,6 Mio. Tonnen in der Energiewirtschaft, obwohl die Stromexporte gestiegen sind. Der Energiesektor macht mit 332,1 Mio. Tonnen im Jahr aber immer noch den Großteil der Emissionen aus (36,5%). Das UBA rät dazu, Braun- und Steinkohlekraftwerke, die älter als 20 Jahre sind, nur noch mit maximal 4.000 Volllaststunden pro Anlage pro Jahr laufen zu lassen. Zudem sollten mindestens 5 GW der ältesten und ineffizientesten Braunkohlekraftwerke ganz stillgelegt werden.

Sonst bestehe die Gefahr, dass die Klimaziele für 2020 verpasst werden. 2016 hat Deutschland seine Emissionen nur um 27,3% gegenüber 1990 senken können. Die von der Bundesregierung für 2020 angestrebte Minderung von 40% wird voraussichtlich deutlich verfehlt, so das UBA. Wie der "Tagesspiegel" gestern berichtete, verpasst Deutschland sein EU-Klimaziel für 2020 in den Bereichen, die nicht zum Europäischen Emissionshandel gehören – etwa im Verkehr, im Gebäudebereich und in der Landwirtschaft. Deutschland müsse deshalb voraussichtlich anderen Staaten Emissionsrechte abkaufen.
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de